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Planungsdaten
Planerauswahlverfahren - 1. Platz
Wettbewerb: September 2020
Planungsbeginn: Oktober 2020
Baubeginn: Jänner 2023
Projektdaten
Grundstücksgröße: 7.460 m²
Bebaute Fläche: 2.941 m²
Nutzfläche Wohnen: 7.010 m²
Nutzfläche KIGA: 769 m²
BGF: 10.588 m²
BRI: 32.720 m²
Auftraggeber
Neue Heimat - Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
Team
Architektur: goya
Visualisierung: Expressiv
PROJEKTBESCHREIBUNG
Ortsplanerischer Ansatz
Die bestimmenden Parameter für die städtebauliche Konzeption des vorliegenden Entwurfes stellt dessen unmittelbare Umgebung dar. Diese setzt sich aus linear ausgerichteten, mehrgeschoßigen Wohnsiedlungen im Süd- und Nordwesten des Bauplatzes und einer niedrigeren Einfamilienhausstruktur im Süd- und Nordosten des Bauplatzes zusammen. Des Weiteren befindet sich auf dem zu bebauenden Grundstück ein Bestandsgebäude mit gastronomischer Nutzung, das in den geplanten Neubau zu integrieren ist. Einen weiteren Aspekt stellt die zukünftige städtebauliche Entwicklung dar: östlich, im direkten Anschluss an das Wettbewerbsareal, befindet sich eine weitere unbebaute Fläche mit geringerer Widmungshöhe. Hier soll ein eingeschoßiger Nahversorger errichtet werden. Dieser Bauplatz ist allerdings hinsichtlich einer späteren Nachverdichtung bereits in das städtebauliche Konzept einzubinden.
Die polygonale Form der drei Volumina greift die Ausrichtung der umliegenden Bebauung auf, indem auf die Straßenkanten entweder parallel oder orthogonal Bezug genommen wird. Weiters öffnen sich die Baukörper durch ihre Form zu Platzsituationen an der Pottendorfer Straße und der beruhigteren Weyprechtgasse – eine städtebauliche Situation, die von den angrenzenden Siedlungen im Westen aufgegriffen wird. So werden Plätze unterschiedlicher Qualitäten ausgebildet: zwei ruhigere Räume zur Weyprechtgasse mit dem Kleinkinderspielplatz und ein öffentlicherer Raum, der das bestehende Café beherbergt und so schlüssig in die neue Wohnsiedlung integriert. Sichtachsen zwischen den einzelnen Baukörpern schaffen Durchlässigkeit und erlauben Ein- und Ausblicke in das Neubauareal und zur bestehenden Nachbarschaft, wodurch auch visuell eine Verbindung aufgebaut wird.
In der Höhenentwicklung der drei Neubauteile wird ebenfalls der umliegenden Gegebenheiten Rechnung getragen. Der östliche Bauteil reagiert auf die niedrige Widmung des angrenzenden Nahversorgers mit einem Rücksprung in der Gebäudehöhe. Auch auf zukünftige Entwicklungen nimmt der städtebauliche Entwurf Rücksicht. Denn das vorliegende Konzept kann zum einen in Form eines vierten Baukörpers auf dem östlichen Teil des Areals fortgesetzt werden, zum anderen bleibt es durch die Ausbildung von Platzsituationen auf dem gesamten Bauplatz auch bei Abbruch des bestehenden Cafés schlüssig.
Architektonischer Ansatz
Erschließung
Die Erschließung der einzelnen Gebäude basiert auf einer klassischen, ökonomischen Mittelgangerschließung, die in der Mitte zugunsten eines Lichthofes aufgeweitet wird und somit sowohl die natürliche Belichtung der Erschließungswege sicherstellt, als auch durchgesteckte Wohnungen an einer Traktseite ermöglicht. Die Innenhöfe können begrünt werden und schaffen dadurch ein angenehmes Mikroklima innerhalb dieser Bereiche. Im Erdgeschoß des ersten, westlichen Bauabschnittes ist der 4-gruppige Kindergarten untergebracht, in diesem Fall dient der Lichthof durch eine Überdachung aus Glas auch zur Belichtung der innenliegenden Erschließung des Kindergartens.
Der 4-gruppige Kindergarten ist, wie bereits erwähnt, im Südwesten situiert und eingeschoßig geplant. In seiner räumlichen Konzeption ist der Kindergarten so organisiert, dass die Tragstruktur der Regelgeschoße im Erdgeschoß fortgeführt werden kann – ein Faktor, der eine kostengünstige Umsetzung ermöglicht, da keine statischen Mehraufwände erforderlich sind. Der Zugang für Kinder und Eltern erfolgt bewusst über die Schleiferergasse, um ein ruhigeres Ankommen zu ermöglichen. Weiters wird auch hier auf zukünftige Entwicklungen reagiert, da der jetzige Parkplatz an der Ecke Pottendorfer Straße / Schleiferergasse zu einem öffentlichen Grünraum umgestaltet werden soll. Die innere Organisation der vier Gruppen um einen großzügigen, innenliegenden Erschließungsraum ermöglicht es, diesen bei Veranstaltungen dem Bewegungsraum zuzuschalten.
Der WDVS-Fassade wird im Süden und Südwesten ein Stahlgerüst vorsetzt, das einerseits die Fassade und Balkone zur vielbefahrenen Pottendorfer Straße abschirmt und zum anderen die Installation von Beschattungselementen gegen die sommerliche Überhitzung ermöglicht. Die Beschattungselemente weisen ein interessantes Rastermuster auf, das trotz Verschattung Durchlässigkeit gewährleistet. Das vorgelagerte Gerüst kann zum Hitzeschutz auch als Rankgerüst zur Fassadenbegrünung herangezogen werden.